Los geht es mit den Briten von WHEEL, die von der gut gefüllten Location schon freudig erwartet werden. Nach ein paar Songs wird deutlich, dass man hinter den Bandnamen unbedingt noch „Tool-Tribute-Band“ hätte schreiben müssen. Einzig die Black-Metal-Kapuzen wurden von einschlägigen Rumpel-Kombos abgekupfert. Die Eigenständigkeit der Band ist daher leider recht gering.
Wesentlich schlimmer wird es danach mit CELLAR DARLING, die nicht nur einen unfassbar matschigen Sound haben, sondern auch im Gesamtkonzept nicht wirklich überzeugen können. Die trotz schlechtem Klang völlig überproduzierten Riffs, werden mit Elfengesang und Querflöte kombiniert und erzeugen ein nicht wirklich glaubhaftes Produkt. Von solchen Bands gibt es einfach zu viele, dass man sich hier in irgendeiner Art und Weise von anderen Truppen abheben könnte. Selbst Katatonia-Sänger Jonas Renkse kann sich den Bandnamen nicht wirklich merken und dankt später der Band „Cellar Door“.
Apropos KATATONIA: die gibt es ja zum Glück auch noch und so wird der Abend gegen 22:00 Uhr doch noch zu einem musikalischen Spektakel. Aufgeführt wird das komplette Album „Night Is The New Day“, und so geht es gleich mit dem Knaller 'Forsaker' los und die Halle bebt. Jonas ist bestens bei Stimme und die Band wirkt so frisch und eingespielt, als wären sie nie weg gewesen. 'The Longest Year' dämpft anschließend in typischer KATATONIA-Manier die Stimmung und von der Bühne geht ein Gänsehaut-Schauer nach dem anderen aus. 'Onward Into Battle', 'Nephilim' und 'Day And Then The Shade' sind absolut großartige Songs und man merkt der Band die Freude am Spielen an. Einige der Tracks wurden noch nie live aufgeführt, doch davon ist keine Spur zu vernehmen. Das melancholische Highlight, oder Lowlight, stellt zum Ende der Albumpräsentation 'Departer' dar. Schon auf der Studio-Veröffentlichung zieht einem dieser Abschlusssong den Boden unter den Füßen weg. Diesen Track nun live zu erleben, ist wahrlich ein Erdbeben der Gefühle. Die zerbrechliche Stimme gepaart mit den einfühlsamen Riffs lässt einfach keine Wünsche offen. Die Zugaben bestehen aus etwas neueren Songs wie 'Lethean' und 'Old Heart Falls', bevor dann mit 'July' einer der ganz großen Hits vom fantastischen Album „The Great Cold Distance“ gespielt wird. Als letztes Lied fungiert die Judas-Priest-Coverversion 'Night Comes Down', welche als Bonustrack auf „The Fall Of Hearts“ erschienen ist. Wenn als Zugaben noch ein oder zwei Großtaten mehr aus dem Ärmel geschüttelt worden wären, hätte man nichts zu beanstanden gehabt. Alles in allem bleibt aber zu sagen: Schön, dass ihr wieder da seid!
SETLIST KATATONIA
Forsaker
The Longest Year
Idle Blood
Onward Into Battle
Liberation
The Promise Of Deceit
Nephilim
New Night
Inheritance
Day And Then The Shade
Departer
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Lethean
Old Heart Falls
July
Night Comes Down (Judas Priest-Cover)